Bei dem Versuch den feststeckenden 3. Zug einer BACH Bb-Trompete zu lösen sind dem Berliner Musiker beide Stützen gebrochen. Die Verstrebungen sind hartgelötet und normalerweise sehr widerstandsfähig. Hier war also etwas mehr Kraft im Spiel :-)
Die gebrochenen Stützen bestehen in diesem Fall aus mehreren Einzelteilen (zwei Stützenplättchen aus Messingblech und einer gedrehten Verstrebung). Um die defekten Lötstellen zu reparieren, mussten alle Bauteile vom Zug abgenommen, gereinigt und aufgearbeitet werden. Anschließend konnte alles wieder hart verlötet werden. Hierbei ist es wichtig sehr genau zu arbeiten, sonst könnte es sein, dass die Stützen später nicht mehr in den Zug passen. Nach dem Hartlöten¹ werden die mit Zunder und Oxid bedeckten Bauteile in der Beize gereinigt und an der Poliermaschine vorpoliert. Nun konnte der 3. Zug wieder weich zusammengelötet werden. Der Gesamt 3. Zug bekam nach der abschließenden Hochglanzpolitur eine neue Versilberung. Am Ende sieht alles wieder aus wie NEU!
Was ist der Unterschied zwischen Hart- und Weichlöten?
¹ Der Unterschied zwischen Weich- und Hartlöten wird über die sogenannte Liquidustemperatur (Schmelztemperatur) der Lote definiert. Liegt die Liquidustemperatur unterhalb von 450°C, handelt es sich um Weichlöten; liegt die Liquidustemperatur über 450°C handelt es sich um Hartlöten. Weich gelötete Verbindungen können vom Blechblasinstrumentenbauer schnell und einfach gelöst werden (z.B. im Rahmen einer Reparatur). Eine hart gelötete Verbindung ist deutlich stabiler und findet im Instrumentenbau Verwendung bei Baugruppen, die dauerhaft miteinander verbunden werden sollen.
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